Cold Brew: Erfrischende Kaffeezubereitung (nicht nur) für heiße Sommertage

Wir alle kennen die Kombination aus gemahlenen Kaffeebohnen und heißem Wasser: Sie kommt beim klassischen Filterkaffee ebenso zur Anwendung wie bei der French Press Zubereitung. Für Cold Brew Coffee wird jedoch - wie der Name es schon andeutet - kaltes Wasser verwendet. Nun reicht es jedoch nicht aus, eine Tasse mit Kaffeepulver einfach nur mit Leitungswasser aus dem Hahn aufzufüllen. Die Zubereitung braucht nämlich Zeit. Doch keine Sorge: Am längsten dauert das Ziehen im Kühlschrank. Die Herstellung an sich geht wirklich schnell.

Der erfrischende Kaffee schmeckt überraschend mild und fruchtig, da er im Vergleich zu heiß gebrühtem Filterkaffee nicht so viele Bitterstoffe und Säuren enthält. Je höher die Temperatur des Wassers nämlich ist, desto stärker werden vor allem die Bitterstoffe gelöst. Kaltes Wasser löst dagegen hauptsächlich die Aromen, aber weniger die bitteren Substanzen aus den gemahlenen Bohnen. Cold Brew hat also nichts mit kalt gewordenen Kaffeeresten zu tun, sondern ist geschmacklich völlig anders und eigenständig. Am besten probierst du die Spezialität selbst aus: Das Cold Brew Kaffee Rezept zeigen wir dir nachfolgend.

Eigentlich brauchst du nur drei Grundzutaten: guten Kaffee, Wasser und ein geeignetes Gefäß. Wir empfehlen dir anstelle einer einfachen Karaffe einen Cold Brew Maker, denn der enthält bereits ein passendes Sieb, das sich nach der Zubereitung ganz einfach entnehmen lässt.

Doch ganz egal, für welche Variante du dich entscheidest, für die Cold Brew Methode brauchst du auf jeden Fall noch einen Liter Wasser und etwa 100 Gramm grob gemahlenen Kaffee, wobei die Kaffeemenge nicht in Stein gemeißelt ist. Verstehe die 100 Gramm pro Liter Wasser vielmehr als Orientierungshilfe. Nimmst du mehr, geht der Cold Brew Kaffee geschmacklich schon in Richtung Espresso oder Mokka, eine geringere Menge verleiht dem Getränk hingegen mehr Leichtigkeit.

Gehe für die Zubereitung folgendermaßen vor:

Gib den Kaffee in das Sieb beziehungsweise den Filter deines Cold Brew Makers und schütte dann das abgemessene Wasser hinzu. Das Kaffeepulver muss vollständig mit Wasser bedeckt sein. Verschließe dann das Gefäß und stelle es für mindestens acht und höchstens zwölf Stunden in den Kühlschrank. Je länger du den Cold Brew ziehen lässt, desto klarer werden die Aromen. 

Danach den Filter mit dem Kaffeepulver entfernen und ganz nach Lust und Laune sofort genießen oder kühl lagern. Für die extra große Erfrischung kannst du vor dem Trinken auf Wunsch noch ein paar Eiswürfel hinzugeben. 

Benutzt du keinen Kaffeebereiter, sondern ein klassisches Gefäß, gibst du Kaffeepulver und Wasser zusammen in den Behälter, deckst ihn mit Frischhaltefolie ab und lässt das Ganze ebenfalls für acht bis zwölf Stunden ziehen. Danach musst du das Getränk durch einen haushaltsüblichen Handfilter laufen lassen. Diesen Arbeitsschritt ersparst du dir mit einem Cold Brew Maker natürlich.

Das Cold Brew Kaffee Rezept lässt sich übrigens kreativ ergänzen und abwandeln, doch dazu kommen wir später. Zuerst möchten wir dir erklären, worauf es ankommt, wenn du Cold Brew Kaffee kaufen möchtest.

Nicht alle Bohnen eignen sich für die Cold Brew Methode. Verspricht die Produktbeschreibung schwere und dunkle Aromen, greife lieber zu einer anderen Sorte, denn ansonsten würde dein Getränk viel zu mächtig werden. Eine gute Wahl sind dagegen helle Röstungen mit spritzigen, fruchtigen oder floralen Aromen. Auch Geschmacksnuancen von heller Milchschokolade eignen sich gut. Ob mit oder ohne Koffein, spielt keine große Rolle. Auch wenn die meisten Kaffeefans ihren Cold Brew Kaffee bevorzugt aus koffeinhaltigen Kaffeebohnen herstellen, spricht nichts gegen eine entkoffeinierte Variante.

Entscheidest du dich für Kaffee mit Koffein, solltest du auf jeden Fall wissen, dass die Koffeinkonzentration im Cold Brew Kaffee mit zunehmender Ziehzeit ansteigt. Ein 12-Stunden-Cold-Brew ist im Hinblick auf den Koffeingehalt also wesentlich stärker als ein vergleichbares Getränk mit einer nur achtstündigen Ziehzeit.

Du hast dir einen guten Kaffee mit einer hellen Röstung besorgt und möchtest am liebsten gleich loslegen. Jetzt müssen nur noch schnell die Bohnen gemahlen werden. Doch aufgepasst: Stelle deine Kaffeemühle unbedingt auf einen groben Mahlgrad ein! Der Grund lässt sich leicht erklären. Wenn sehr feines Kaffeepulver über einen Zeitraum von zwölf Stunden im Wasser liegt, wird daraus quasi Schlamm, denn die winzigen Körnchen lösen sich auf. Um das zu verhindern, wird der Kaffee nur grob gemahlen. 

Verwende dazu eine hochwertige Kaffeemühle, die dir ein sehr gleichmäßiges Mahlergebnis bietet und sich so präzise wie möglich einstellen beziehungsweise justieren lässt. Bei uns hast du die Wahl zwischen manuellen und elektrischen Kaffeemühlen. Für welche Bauart du dich entscheidest, hängt von deinen persönlichen Vorstellungen ab. Möchtest du auch unterwegs nicht auf deinen ultimativen Kaffeegenuss verzichten, wäre eine Outdoor Kaffeemühle ideal für dich.

Was der Pour Over Kaffee für gemütliche Tage im Winter ist, ist der Cold Brew für den Sommer. Wie versprochen hier ein paar super leckere Inspirationen:

Ein Cold Brew Kaffee mit frisch gepresstem Zitronensaft (etwa 20 ml) belebt an heißen Tagen die Sinne und verschafft dir einen echten Frischekick. Sehr lecker schmeckt auch ein Mix aus 80 ml Cold Brew und 220 ml Tonic Water. Beide Kreationen lassen sich schön stilvoll in einem Whisky Tumbler servieren. Ein tolles Duo ist zudem Cold Brew mit Milch oder einer Milchalternative: Eine Köstlichkeit, die den Gaumen kitzelt und die Geschmacksknospen jubilieren lässt! Oder wie wäre es mit einem Schuss Nuss-Likör als Mix-Partner? Wer es stattdessen besonders fruchtig mag, gibt in seinen Kaffee etwas Apfel-, Orangen- oder Ananassaft. Du merkst also: Erlaubt ist beim Cold Brew im Prinzip alles, was gefällt und schmeckt. Vielleicht "erfindest" du ja noch ein weiteres tolles Cold Brew Rezept?